Plakatentwürfe Bettina Friederike Pfüller,
2021
theater 89 – Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg“ – VERGANGENHEIT MIT ZUKUNFT – INDUSTRIEKULTUR IN HISTORISCHEN STADTKERNEN
Sommertournee 2021
TAND, TAND IST DAS GEBILD VON MENSCHENHAND
(aus: Die Brück‘ am Tay von Theodor Fontane)
Ein TheaterSommerAbend mit Humoristischen Skizzen aus dem deutschen Handelsleben von Georg Weerth samt brandenburgischen, schlesischen und polnischen Balladen und Liedern
Es sprechen, singen und spielen
Kristin Schulze
Bartosz Borula
Christian Schaefer
Reinhard Scheunemann
Pawel Wiencek
André Zimmermann
Musikalische Leitung Martin Schneider
Idee und Regie Hans-Joachim Frank
Kostüme Barbara Noack
Dramaturgie Jörg Mihan
2021 gibt es einen Grund zu feiern: zehn Jahre Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft und die zehnte theater-89-Tour durch Brandenburgs historische Altstädte. Zudem muss man besonders verantwortungs- und phantasievoll darüber nachdenken, wie man weiterhin Sommertheater unter möglichen pandemiebedingten Auflagen machen kann, um die Erfolgsgeschichte fortzusetzen und die Erwartungen des Publikums und der Partner zu erfüllen.
Zahllose unvergessene Begegnungen zwischen Publikum, Helferinnen und Helfern und Theaterleuten wurden seit Anbeginn nach jeder Vorstellung mit der ermutigenden Frage gekrönt: „Kommt ihr nächstes Jahr wieder?“ „Gern!“ lautete die Antwort.
Daraus resultiert der Vorschlag, einen TheaterSommerAbend vorzubereiten, der Sketches, Balladen und Lieder von diesseits und jenseits der Oder enthält, die das Kulturland-Thema im weitesten Sinne theatralisch umspielen.
Er soll ein Geschenk für die treuen Zuschauerinnen und Zuschauer sein, die gerade von den musikalischen Zugaben der vergangenen Auftritte begeistert waren. In einem flexiblen Format kann man alle etwaigen Corona-Regeln ohne künstlerische Verluste einhalten und das Ensemble abwechslungsreich beschäftigen, so dass das Publikum nicht auf seine Lieblinge verzichten muss.
Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg
INDUSTRIEKULTUR IN DEN STADTKERNEN
Jahresthema und Kulturland Brandenburg Projekt 2021
Im kommenden Jahr werden alle Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft um das Thema Industriekultur in den historischen Stadtkernen kreisen. Wir beteiligen uns wieder an der Kampagne von Kulturland Brandenburg, die im Jahr 2021 unter dem Thema „Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Brandenburg“ steht.
Aus: Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg, RUNDBRIEF, AUSGABE 2/2020, 10.10.20
Unsere Industriekultur entwickelte sich seit zweihundert Jahren rasant und höchst widersprüchlich. Produktion und Profit zeitigten Erneuerungen, Klassenkämpfe und Kriege. Politik, Bildung, Handel, Verkehr und Bürokratie stellten sich darauf ein oder dagegen. Spuren und Zeugnisse überall. Dichter und Dichtung begleiteten diese Prozesse begeistert und kritisch. Beobachter und Kommentatoren erhielten über die damaligen Medien Einfluss. Erfahrungen und Kenntnisse flossen in ihre literarischen Werke. Zwei Autoren, die wegen aktiver Teilnahme und/oder kritischer Beschreibung wirksam wurden, waren neben anderen namhaften Kollegen: Georg Weerth (1822-1856) und Theodor Fontane (1819-1898). Weerth, ein Pfarrerssohn aus Detmold, dessen 200. Geburtstag am 17. Februar bevorsteht, starb mit 34 in Havanna. Was für ein Leben! Fontane, ein Apothekersohn aus Neuruppin, starb mit 79 Jahren hochgeehrt in Berlin. Was für ein Leben! Beide haben engagiert im Alltäglichen und diesem – notgedrungen oder freiwillig – entfliehend ihren Horizont erweitert. Sie waren Weltbürger und haben in ihre Welt hinein geschrieben. Sie sind in bester Gesellschaft, die wir in Wort und Ton vorstellen wollen.
Ein Sketch (engl.: Skizze) ist eine kurze komödiantische Szene, die einer reduzierten Handlung folgt und meist mit einer prägnanten Schlusspointe abschließt. Sie ist stilistisch wie inhaltlich mit Kabarett und Comedy verwandt und kann auch als „ge(schau)spielter Witz“ verstanden werden.
Ballade, im Mittelalter ein Tanzlied. Von Nordfrankreich aus gelangt sie mit der ritterlichen Kultur nach Deutschland, England-Schottland und Skandinavien. In der Volksballade manifestiert sich nicht nur Geschichtsüberlieferung und kollektiver Seelenzustand, sondern auch eine geschichtsübergreifende ästhetische Norm.