Die Chance des Theaters liegt heute gerade in seiner Zeit-Ungemäßheit, seinem Widerstand gegen die Zeit. Es ist heute vielleicht die schwierigste, eben darum vielleicht auch die wichtigste Kunst. Es wird seine Notwendigkeit nicht in Protestresolutionen beweisen, sondern nur am Abend auf der Bühne. Gerettet werden kann es nur durch seine Zuschauer.
Adolf Dresen
35 Jahre theater 89
Liebe Freundinnen, liebe Freunde, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebes Publikum!
MENSCHEN BEWEGEN – Altstadt lebt Vielfalt, hat sich die AG Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg auch für 2025 vorgenommen, genauso wie Kulturland Brandenburg sein Ziel WELTEN VERBINDEN.
theater 89 schließt sich gern an und wird auf seiner Sommertour mit DER NEUE MENOZA ODER GESCHICHTE DES CUMBANISCHEN PRINZEN TANDI, einer turbulenten Komödie des Sturm- und Drang-Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz von 1773, sowohl zu bewegen, als auch zu verbinden versuchen. Es geht um einen wissbegierigen jungen Ausländer, den es zu den Biederlings nach Naumburg verschlägt …
Was ist da zu erwarten?!
Hallo und auf Wiedersehen zudem mit Hans Sachs’ DAS NARRENSCHNEIDEN u.a. sowie weiteren OderLandBeschreibungen … und einer zünftigen Wintertour: BERGKRISTALL.
Herzlich willkommen!
SPIELPLAN
2025
AG Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg
Sommertournee 2025
Jakob Michael Reinhold Lenz
DER NEUE MENOZA ODER GESCHICHTE DES CUMBANISCHEN PRINZEN TANDI
Komödie
In Lenz’ (1751-1792) Komödie macht der junge asiatische Prinz Tandi auf seiner Europareise in Naumburg Halt. In Deutschland, „dem fast vollkommenen Staat“, hofft er eine bessere Welt kennenzulernen. Doch was er im Haus seiner Gastgeber vorfindet ist Faulheit, Gier und Falschheit: „In eurem Morast ersticke ich! Das der aufgeklärte Weltteil! Allenthalben wo man hinriecht Lässigkeit, faule ohnmächtige Begier, lallender Tod für Feuer und Leben, Geschwätz für Handlung – das der berühmte Erdteil! o pfui doch!“
Mit seiner Darstellung des Scheiterns der hohen Ideale der Aufklärung an der erbärmlichen deutschen Wirklichkeit und schließlich auch mit seiner irren Situationskomik bietet das Stück eine reizvolle Spielvorlage, die sich theater 89 nach 30 Jahren erneut vornimmt.
„Komödie ist Gemälde der menschlichen Gesellschaft, und wenn die ernsthaft wird, kann das Gemälde nicht lachend werden. Daher müssen unsere deutschen Komödienschreiber komisch und tragisch zugleich schreiben. “ (Lenz)
Hans Sachs
DAS NARRENSCHNEIDEN u.a.
Musik Martin Schneider
Die kurzen Stücke und Gedichte in Knittelversen nehmen die großen und kleinen Betrügereien zwischen Bauern, Bürgern und Standespersonen, zwischen Eheleuten und Nachbarn aufs Korn – deftige Theaterkost, die auf den Plätzen der brandenburgischen Städte die Lebenskräfte entfachen könnte. Wem würden nicht die Sprüche „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ oder „Gibt’s Lieb’ und Zank – Gott sei Dank“ einfallen?
OderLandBeschreibungen – Lesungen und Spektakel
Thema ist die Oder mit ihrer beständigen Natur und ihrer wechselvollen Geschichte. Eingeladen werden Anwohnerinnen und Anwohner längs des Flusses, und es gibt deutsche und polnische Mitwirkende.
Jochen Klepper
DER KAHN DER FRÖHLICHEN LEUTE
FlussTheaterSpektakel: Leute entlang der Oder
Musik Jörg Huke
Die minderjährige Wilhelmine Butenhof erbt den elterlichen Oderkahn. Als frischgebackene Unternehmerin heuert sie eine illustre Mannschaft an: arbeitslose Artisten und das Zirkuspony Hannchen. Sie verwandelt den Lastkahn in einen Kulturkahn und steuert mit Geschick und Glück ihre Arche durch die Wirtschaftskrise und durch halb Schlesien …
Dem mehrjährigen FlussTheaterSpektakel von theater 89 liegt der Erstlingsroman des schlesischen Pfarrerssohns Jochen Klepper (1903-1942) zu Grunde. Der Bestseller erschien 1933 und verquickt auf anrührend-komische Weise Mensch und Fluss und Kahn in einer mutigen Selbstrettungsaktion.
Auf dem Kahn „Helene“ spielen entlang der Oder Schauspieler, Musiker und Artisten von theater 89.
Wintertour 2025
BERGRKSTALL – ein weiteres Angebot an unser Publikum in den Städten der AG und darüber hinaus:
Die Veranstaltungen sollen in Räumen der Altstädte stattfinden. Wir wollen, wie im Sommer, Familien ansprechen und “unser Publikum” einmal mehr erreichen. Wir bringen Lieder, Gedichte und kleine Szenen zum Thema Winter, Advent und Weihnachten.
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