Der Kampf um das Frauenstimmrecht im deutschen Reichstag

Urlesung
DEN FRAUEN IHR RECHT
von Sabine Hering

Bis zum November 1918 besaßen die Frauen in Deutschland keine ‚Vollbürgerschaft‘, das hieß u.a.: Sie durften weder wählen noch gewählt werden. Und das, obwohl der Anspruch auf die politische Gleichberechtigung von Männern und Frauen schon in der Französischen Revolution, genauer gesagt: im Jahre 1791 formuliert worden war, aber dann rasch wieder in Vergessenheit geraten ist.  Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde  das Stimmrecht für Frauen wieder gefordert  ..

Aber das war erst der Anfang einer langen und wechselvollen Geschichte  der Partizipation von Frauen im Bereich der sogenannten großen Politik. Die hohen Erwartungen, welche die Frauen an ihr Stimmrecht geknüpft hatten, erwiesen sich als zweischneidige Angelegenheit: Die Parteien nahmen jetzt zwar weibliche Kandidatinnen auf, waren aber im Grunde nicht gewillt, ihre Vorurteile aufzugeben. Gleichzeitig ging die Frauenbewegung geschwächt aus ihrem Sieg hervor, weil sie ja jetzt keine außerparlamentarische Opposition mehr war, sondern angeblich alles erreicht hatte. Zitate aus dem Manuskript.

Es lesen  Marie-Luise Frost, Angelika Perdelwitz, Katrin Schell, Kristin Schulze, Christian Schaefer, Reinhard Scheunemann – und die Autorin Sabine Hering

Einrichtung  Hans-Joachim Frank
Kostüme  Barbara Noack

Premiere 12. November, Sitzungssaal Landtag, Potsdam