Archiv des Autors: Ronald Richter


Liebe Freundinnen, liebe Freunde, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen von theater 89,
Ronald Richter gestaltete unsere Webseite mit Freude und Umsicht, zudem fotografierte er gern und führte Interviews. Sein Tod verursacht eine Zäsur. Wir wissen, dass wir unsere Seite und unseren Facebook Account auf diese hochpersönliche Weise nicht fortführen können und auch nicht im Handumdrehen eine optimale Lösung finden werden. Wir bitten Sie daher um Geduld, versprechen Ihnen aber, dass Aktualität  und Zuverlässigkeit stets gewahrt werden. 
Vielen Dank für Ihr Verständnis und jederzeit willkommen!
Ihr  
theater 89 


Ronald Richter (18.05.1954-18.01.2020)


Mehr als sechs Jahre durften wir mit ihm zusammenarbeiten und seine Expertise nutzen, seine Kultiviertheit genießen und viele Aufmerksamkeiten von ihm empfangen. Er hat nicht nur unsere Webseite gepflegt und uns ins Facebook gebracht, er war auch unser begeisterter und begeisternder Reporter. Texte, Fotos und Live-Interviews bezeugen sein Engagement für unser Theater und seinen Wirkungskreis. In späten Jahren konnte er seinen erlernten Beruf mit Talent und Lust wieder beweisen, und mit ansteckender Freude zog er als Darsteller mit auf Tournee. Er schliff beharrlich an seinen Figuren, so dass sie immer mehr Kontur und Glanz erhielten. Für all dies und für die vielen persönlichen Begegnungen voller Takt, Humor und Esprit möchten wir uns bedanken. Wir werden ihn und die gemeinsame Zeit dankbar in guter Erinnerung behalten … 

Ronald Richter wurde am 6. Februar 2020 bestattet in der Urnengemeinschaft der Anthroposophischen Gesellschaft auf dem Friedhof Ruhleben, Am Hain 1, 13597 Berlin.

Pressefrühstück AG für historische Stadtkerne 2020

theater 89 startet ins Jahr 2020

Vom Pressefrühstück 2020 der AG „Städte mit historischen Stadtkernen“
Martin Schneider, Kristin Schulze, Hans-Joachim Frank

Alle Jahre wieder, wenn das Jahr noch ganz jung ist, findet in Potsdam das Pressefrühstück der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ statt.

Matthias Zahlbaum

Und alle Jahre wieder serviert dort auch theater 89 einen Appetithappen seiner neuesten Inszenierung für die Städtetour.

Matthias Zahlbaum, Martin Schneider

Schaut man sich manches Foto an, fragen wir uns, was wird denn da gespielt? Ist das noch Komödie? Ja, es ist, können wir beruhigen. Und , wie Hans-Joachim Frank versichert, es ist eine der schönsten deutschen Komödien und die einzige vom Dichter Heinrich von Kleist: DER ZERBROCHNE KRUG. Mehr erfahren Sie in unserem Audio.. Klicken Sie einfach in den Player ganz oben über dem ersten Foto. Dort hören Sie auch, wie er davor warnt, sich nicht allzu sehr zu erschrecken. Doch es half alles nichts. Die Dame am Buffet erschrak gar furchterbar. Aber es ist eben alles nur Theater! …

Martin Schneider, Kristin Schulze

Wir wünschen Ihnen ein wunderbares neues Jahr und hoffen, dass wir Sie schon neugierig gemacht haben. Auf dass 2020 auch wieder ein theater 89-Jahr wird!

Das war 2019 bei theater 89

Rückblick 2019

Fotos von Eric-Jan Ouwerkerk von der AG Städte mit historischen Stadtkernen, von Beate Nelken und Ronald Richter.

Das war 2019 bei theater 89: 30 Jahre wurde das Theater jung! Feiern konnten wir dies mit Ihnen – wie es sich gehört – mit viel Theater. Schon im Januar ging es los mit JUGEND OHNE GOTT von Ödön von Horváth, dann gab es im T-Werk eine Kostprobe von DAS ENDE DER SED; die ganze Inszenierung war im Oktober und November auf Tour. Zuvor aber gingen wir auf Sommertour mit DIE DEUTSCHEN KLEINSTÄDTER von August von Kotzebue, es folgte der dritte und letzte Teil von den HEIDEN VON KUMMEROW von Ehm Welk und endlich wurde dann am 9. November auch der Geburtstag von theater 89 gefeiert. Und das waren noch gar nicht alle Aktivitäten! Sehen Sie hier ein paar Schnappschüsse aus diesem großartigen Jahr für theater 89 – verbunden mit einem herzlichen Dankeschön ans Publikum und für die vielen schönen Berichte in den Medien sowie den besten Wünschen für eine friedliche Weihnachtszeit und das gute Reinrutschen ins Jahr 2020! Wir freuen uns schon auf Ihren nächsten Besuch – Ihr theater 89.

1. Advent

Die Kerzen fangen zu brennen an …

KNECHT RUPRECHT

Ruprecht: Habt guten Abend, alt und jung
bin allen wohl bekannt genug.
Von drauß vom Walde komm ich her;
ich muß Euch sagen es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da rief’s mich mit heller Stimme an:
Knecht Ruprecht, rief es, alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!
Aus THEODOR STORMS WEIHNACHTEN

Nun also wieder Advent, die Zeit, in der theater 89 die meisten Projekte und Aufführungen – wieder einmal erfolgreich – hinter sich gebracht hat. Bei einem ganz schön vollen Kalender – mit-Winter-Frühjahrs-Schul-und Sommeraufführungen, im späten Herbst dann, 30 Jahre Mauerfall und 30-jähriger Geburtstag von theater 89. Und endlich sich wieder vorzubereiten aufs Neue.

Und wie man sieht: Das Neue ist schon da – wenn auch noch nicht vollständig: TERMINE 2020

Wie hieß es doch gleich oben? Die meisten Projekte und Aufführungen hat das theater 89 hinter sich gebracht! Ja. Eins steht noch an. Zu dem wir herzlich einladen:

KNECHT RUPRECHT

Lieder und Gedichte im Advent mit theater 89 und der Band THE RATHMINES (Irish Folk) im Weihnachtshaus Himmelpfort am 7. Dezember, mehr unter TERMINE … theater 89 wünscht eine frohe Adventszeit und schmale Rute vom Nikolaus!

DAS ENDE DER SED | MOZ

Hartmut Krug über DAS ENDE DER SED im November 2019

Hans-Joachim Frank, Angelika Perdelwitz

Auf den letzten Metern des Novembers hier noch die Kritik über eine Vorstellung unserer Vorstellungsreihe DAS ENDE DER SED im Oktober, November 2019. Ein Artikel aus der MOZ mit freundlicher Genehmigung des Autors Hartmut Krug.

Sollen wir uns für Olympia bewerben?

Von Hartmut Krug

Berlin. Schon als das Theater 2012 sein dokumentarisches Stück über das Ende der SED in Berlin uraufführte, wurde von einer Kanzel herab diskutiert. Auch jetzt sitzen die Mitglieder des Zentralkomitees der SED, etliche von ihnen leblose Puppen, andere lebhafte Schauspieler, auf einem Podest und schauen auf die Zuschauer, also das Volk hinab und suchen nach Erklärungen und Entschuldigungen.

Als das Theater erstmals die originalen Tonbandmitschnitte der letzten Sitzungen des SED-Zentralkomitees mehr vortrug als vorspielte, entstand eine aus Information und Komik geprägte Spannung. Auch jetzt wirkt eine Diskussion zwischen Honecker und Krenz urkomisch, wenn beide darüber sprechen, ob die DDR die Olympischen Spiele des Jahres 2004 in die DDR holen soll. Sonst aber wirkt heute manche politische Diskussion, die in der Inszenierung wiedergegebenwerden, redundant. Denn was bei der Uraufführung neu in die Öffentlichkeit kam, ist heute durch viele Veröffentlichungen bekannt.

Beachtenswert, wie es dem theater 89 dennoch gelingt, das Stück neu zu beleben. Nicht nur wechseln sich die streitbaren Redner am Pult ab, sondern es treten im Zuschauerraum immer wieder Genossen an Mikrofone. Kant und Keßler, Elke Krieg und Egon Krenz, aber auch Genossen, die heute kaum noch bekannt sind. Manchmal hätte man die Redner gern deutlicher erklärt bekommen, nicht alle Figuren erschließen sich dem Zuschauer. 

Der Wechsel zwischen ehrlichen Fehlerbekenntnissen und politischen Verbohrtheiten gibt der textlastigen Aufführung Spannung. In Streitgesprächen wechseln Informationen über falsche Wirtschaftspolitik ab mit verzweifelten Vorschlägen, Politik und Leitungsstrukturen zu ändern. Und man redet über Fehlplanungen beim wirtschaftlichen Austausch mit dem Westen, während in den Betrieben schon aufgestanden wird zu Protesten.

Es ist ein anstrengender Abend, für Zuschauer wie für Schauspieler. Die Textmenge wird aufgelockert von Mitgliedern der Singakademie Frankfurt (Oder). Sie tragen Lieder von Eisler und Dessau vor, dazu Fürnbergs „Lied der Partei“ und Brechts Kinderhymne: So holen sie das Publikum ab und geben dem Abend eine schöneStimmung. 

30 Jahre theater 89 | Interview mit Barbara Noack

Wie die Kostüme entstehen …

Barbara Noack, Ronald Richter

Barbara Noack ist die Bühnen- und Kostümbildnerin von theater 89. Ihre minimalistischen, wunderbar bespielbaren Bühnenbilder, die nach jeder Vorstellung zerlegt und am nächsten Spielort wieder aufgebaut werden können, schaffen erst die Grundlage für die Sommertourneen durch die Städte mit den historischen Stadtkernen. Ihre Kostüme aber verschaffen dem Schauspieler eine Hochstimmung, die das Spiel beflügelt. Darüber sprach Ronald Richter auf der 30-Jahr-Feier mit Barbara Noack …

30 Jahre theater 89 | Das Fest

30 th89 | Das Fest

Und hier noch die Diashow zum theater89-30-Jahre-Fest auf der Burg Beeskow. Stimmung war gut. Wird fortgesetzt!

30 th89

Ankommen und wieder wegfahren | Das Interview mit Hans-Joachim Frank für 30 Jahre theater 89

Hans-Joachim Frank, Ronald Richter

Der Gründer, Regisseur und Künstlerische Leiter von theater 89, Hans-Joachim Frank, erzählt Ronald Richter, was ihn am heutigen Zustand des theaters 89 als Wandertheater reizt und wie sich bei ihm Stücke und Stoffe innerlich entwickeln. Die er dann im Außen mit seinen Mitstreitern realisiert. Dafür braucht er vor allem Zeit, um Menschen und Orte kennenzulernen. Denn das Vertrauen muss wachsen. Das Geld spielt dabei erst einmal nicht die erste Geige.

30 th89

30 Jahre theater 89

Ab 9. November lesen, hören und sehen Sie hier Texte, Podcasts und Fotos über die nunmehr 30-jährige Geschichte von theater 89. Bleiben Sie dran!

Hans-Joachim Frank, schreibt Gunnar Decker in Theater der Zeit, November 2019, der sei im Theater aufgewachsen. Daher brauche er auch keine Angst zu haben, es jemals zu verlieren. „Er trägt es in sich und überall mit hin – aber immer nach eigenen Maßgaben.“ Als Achtjähriger habe er zum ersten Mal in Meiningen auf der Bühne gestanden, mit 16 ging er auf die Berliner Ernst-Busch-Schule, „mit 19 engagierte Ruth Berghaus den Absolventen ans Berliner Ensemble. Dort spielte er 1973 gleich einen jungen Arbeiter in der Uraufführung von Heiner Müllers ‚Zement‘, im Jahr darauf war er Pawel in Gorkis ‚Die Mutter‘“. 1987 kündigte Frank am BE das sichere Westreisen-Engagement; der 1. Mai 1989 wurde zur Geburtsstunde von theater 89.

Jetzt also sind 30 Jahre ins Land gegangen, das vorher aus zweien bestand. Das theater 89 trägt fortan den Einschnitt, aus dem eine Wiedervereinigung wurde, im Namen.

Angelika Perdelwitz, Bernhard Geffke – Oliver Bukowski NACH DEM KUSS
Foto: © Beate Nelken
Bernhard Geffke im Interview mit Ronald Richter
Angelika Perdelwitz im Interview mit Ronald Richter

Angelika Perdelwitz, langjährige Schauspielerin des theaters 89, sagt im Podcast: “Er hat das BE verlassen, um – zusammen mit Dramaturg Jörg Mihan – eine eigene Theaterwelt, eine Theatersprache zu entwickeln. Und das ist ihm gelungen.“

Volker Pfüller im Interview mit Ronald Richter

Ins Bild umgesetzt wurde die Theaterwelt von Volker Pfüllers Bühnenbilder und vor allem durch seine Plakate, die zum Gesicht des Theaters wurden. Wir haben Volker schon im letzten Juni interviewt.

Oliver Bukowski im Interview mit Ronald Richter

An dieser Theatersprache, die immer eine aufmüpfige war, war auch der Dramatiker Oliver Bukowski nicht ganz unschuldig: Indem dessen Sprache und Figuren umgesetzt wurden auf die Bretter und Wiesen dieses Theaters, das mit der Freiluft-Großproduktion „It works!“, das ursprünglich ein Drehbuch war, womöglich seine Liebe zum Openair entdeckte.

Oliver Bukowski
Foto: © Beate Nelken

Ronald Richter, der Oliver Bukowski auch schon länger kennt, schaffte es anlässlich des 30-jährigen Geburtstages ein Interview mit dem Dramatiker zu führen, der sonst ausdrücklich keine gibt und auch auf keine Partys geht. Oliver freut sich, dass es das theater 89 noch immer gibt, das keinen Bühnenästhetizismus pflegt, sondern das einbezieht, was drumherum passiert. Sprich: Für die und mit den Menschen aus der Umgebung spielt.

DIE HEIDEN VON KUMMEROW, Teil 3, 2019

Wobei wir bei den drei Teilen des Ehm Welkschen Epos der HEIDEN VON KUMMEROW in Biesenbrow oder MICHAEL KOHLHAAS wären. Darüber erfährt man bei uns einiges im BLOG, wenn nur weit genug zurück gescrollt wird. Hier aber zwei Beispiele – einmal HEIDEN 3 in diesem Jahr: https://www.theater89.de/2019/09/16/die-heiden-von-kummerow-3-fotos/

… und KOHLHAAS, 2017: https://www.theater89.de/2017/10/29/kostuemproben-von-michael-kohlhaas-in-jueterbog/

Oder sind wir bei den alljährlichen Sommerstücken in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ – siehe hier: http://www.ag-historische-stadtkerne.de/projekte/sommertheater/ und hier eine Diashow: https://www.theater89.de/2019/08/08/die-deutschen-kleinstaedter-premierenfotos2/

Matthias Zahlbaum im Interview mit Ronald Richter
André Zimmermann im Interview mit Ronald Richter
Stefan Kowalski, Bernhard Geffke, Johannes Achtelik, Matthias Zahlbaum
Ralf-Günter Krolkiewicz HERBERTSHOF
Foto: © Beate Nelken

Auch mit zwei alljährlichen Protagonisten der Sommerstücke sprachen wir über den 30-jährigen Geburtstag – mit Matthias Zahlbaum und André Zimmermann

Gabriele Heinz, André Zimmermann Gorkis Die MUTTER
Foto: © Beate Nelken

Stefan Kowalski, Sonja Hilberger
Hochhuth EINE LIEBE IN DEUTSCHLAND
Foto: © Beate Nelken
Sonja Hilberger im Interview mit Ronald Richter

Sonja Hilberger ist in diesem Jahr neu zu den Sommerstücken hinzu gestoßen. Sie spielt auch im nächsten mit. Doch das theater 89 ist schon lange ein Wirkungsort der Schauspielerin und Regisseurin aus Rostock und Schwedt/Oder. Wie sie als Westberlinerin schon in alten Zeiten an die Rostocker Schauspielschule gehen wollte, darüber berichtet sie Ronald Richter im Interview, und darüber, was sie von Hans-Joachim Frank alles gelernt hat.

Thomas Pötzsch, Johannes Achtelik, Kathrin Schell
Foto: © Beate Nelken
Katrin Schell und Johannes Achtelik im Gespräch mit Ronald Richter | 30 th89

Wenn wir schon bei den Protagonisten sind: Johannes Achtelik war es bei theater 89. Noch heute kommt der Ruheständler, der die neue Zeit zum Studieren an der Uni nutzt, als Zuschauer in alle Sommerstücke. Mit ihm und Kathrin Schell, die sich aus alter Freundschaft zu Achtelik begeistert anschloss, führte Ronald Richter ein Gespräch über „Damals war’s“ bei theater 89.

Zum 30. des Mauerfalls haben wir wieder DAS ENDE DER SED gespielt. So geht das Theater immer weiter. Wir können nur sagen: Kommen Sie und schauen Sie! Und denken Sie daran, dass Theater immer Work in Progress ist – wie diese Seite über 30-Jahre-theater-89-Geschichte. Kommen Sie also ruhig auch hier bald mal wieder rum!

DAS ENDE DER SED in Beeskow

theater 89: Einblick in die letzten Tage der SED

Hören Sie im Podcast Bernhard Geffke (links) als Bernhard Quandt, der seine Trauer über den Machtverlust mit der Wiedereinführung der Todesstrafe und standrechtlichem Erschießungen kühlen möchte. Zu hören in unserem Audio als Mitschnitt vom 11. Mai 2019 anlässlich der 14. Langen Nacht der Freien Theater im Potsdamer T-WERK.

MOZ, Beeskow.  Flugschreiber geben Einblick in chaotische Szenen. Nicht selten dokumentierten sie verzweifelte Versuche von Menschen am Steuer, die wieder Herr der Lage sein möchten. Eine Beschreibung, die ebenso gut auf die in der DDR streng unter Verschluss gehaltenen Tonmitschnitte der letzten Sitzungen des SED-Zentralkomitees passen. Sie zeugen von der Entmachtung Erich Honeckers am 18. Oktober 1989 und geben Einblick in die damaligen Vorgänge des innersten Machtzirkels der SED. Auch offenbaren sie die Realitätsferne der DDR-Elite, die sich außerstande zeigte, angemessen auf die immer lauter werdenden Proteste und die massiven Ausreisewellen zu reagieren. Eine Entwicklung, die auch Honeckers Nachfolger an der Parteispitze, Egon Krenz, nicht aufzuhalten verstand. In dem Stück DAS ENDE DER SED hat das theater 89 diese Endphase der Sozialistischen Einheitspartei verarbeitet.

Am 8. November macht das Theater auch in Beeskow Halt und spielt um 19 Uhr in im Märkischen Hof, der Kantine des Spanplattenwerks in Beeskow. Regie: Hans-Joachim Frank. Chor: Singakademie Frankfurt unter Leitung von Rudolf Tiersch. Tickets sind an der Abendkasse erhältlich.

Hier lesen Sie den ganzen Artikel: MOZ

30 Jahre theater 89

Katrin Schell und Johannes Achterlik im Interview | 30 th89

Katrin Schell und Johannes Achtelik im Gespräch mit Ronald Richter | 30 th89
Mitte: Katrin Schell, Eine Liebe in Deutschland
Foto: © Beate Nelken
Links: Johannes Achtelik, Eine Liebe in Deutschland
Foto: © Beate Nelken

Katrin Schell und Johannes Achtelik kamen gleich im Doppelpack zum Interview über 30 Jahre theater 89. Auch sie haben mit Erinnerungen an aufregende Zeiten nicht gegeizt. Jetzt beim Hören kommt noch eine andere Erinnerung hoch – an die Sommertournee des vergangenen Sommers. Katrin und Johannes freuten sich darauf, Zuschauer zu sein. Ihr Interviewer Ronald Richter war schon in Kostüm und Maske, um kurz darauf die sprichwörtlichen Bretter zu den DEUTSCHEN KLEINSTÄDTERN zu besteigen.

DAS ENDE DER SED in Erkner

MMärkische Oderzeitung Frankfurt

Göt­ter­däm­me­rung in Ost­ber­lin

Foto: theater 89

Vor 30 Jah­ren, am 18. Ok­to­ber 1989, wur­de Erich Hone­cker un­ter dem Druck an­hal­ten­der Mas­sen­pro­tes­te und ei­ner mas­si­ven Aus­rei­se­wel­le zum Rück­tritt ge­zwun­gen. Sein Nach­fol­ger wur­de der jah­re­lan­ge Kron­prinz Egon Krenz. Doch statt der er­hoff­ten Sta­bi­li­sie­rung der Macht be­gann der ra­pi­de Zer­fall der Par­tei. Ton­mit­schnit­te der letz­ten Sit­zun­gen des SED-Zen­tral­ko­mi­tees, die da­mals strengs­ter Ge­heim­hal­tung un­ter­la­gen, of­fen­ba­ren die da­ma­li­gen Vor­gän­ge im in­ners­ten Macht­zir­kel. Das thea­ter 89 hat die­se Wo­chen in dem Thea­ter­stück „Das En­de der SED – Die letz­ten Ta­ge des Zen­tral­ko­mi­tees“ ver­ar­bei­tet. Re­gie: Hans-Joa­chim Frank. Chor: Sing­aka­de­mie Frank­furt un­ter Lei­tung von Ru­dolf Tiersch.

Dies schrieb die Märkische Oderzeitung Frankfurt zu unserem Wiederaufnahme-Auftakt Ende letzter Woche.

Den ganzen Artikel finden Sie auf pressreader.com

Wir dürfen Ihnen hiermit die zweite Aufführung in Erkner ankündigen. Mehr unter TERMINE

Ti­ckets auf unserer Webseite und an der Abend­kas­se.

DAS ENDE DER SED | 30 th89

Märkische Oderzeitung Fürstenwalde

„Wenn et­was en­det, muss man was Neues ma­chen.“

Er bringt ein hal­bes Dorf da­zu, Thea­ter zu spie­len, und fährt mit Kleist und neu­en Stof­fen über Land – seit 30 Jah­ren be­rei­chert Hans-Joa­chim Frank mit sei­nem „thea­ter 89“ die Re­gi­on. Jetzt schickt er Hone­cker in ei­ne Bees­kower Kan­ti­ne.

  • 12 Okt. 2019 – Von Ant­je Sche­rer, MOZ Fürstenwalde

Fo­to: Win­fried Mau­solf

Vor der Pre­mie­re: Re­gis­seur Hans-Joa­chim Frank probt mit der Frank­fur­ter Sing­aka­de­mie, die in dem SED-Stück mit­spielt. Das Ju­bi­lä­ums­pla­kat fürs „thea­ter 89“ stammt von Vol­ker Pfül­ler. Ge­fei­ert wird das 30-Jäh­ri­ge am 9. No­vem­ber auf der Burg Bees­kow.

Die Macht­zen­tra­le der DDR kommt in ei­ner al­ten Schu­le zu­sam­men, de­ren gu­te Ta­ge wirk­lich lan­ge her sind: Putz blät­tert von den Wän­den, in der Toi­let­te steht Was­ser auf dem Bo­den, Stüh­le muss man sich aus den Klas­sen­zim­mern zu­sam­men­su­chen. „Toll, dass es das gibt, oder?“, zeigt sich Hans-Joa­chim Frank be­geis­tert.

Der Re­gis­seur jon­gliert Kaf­fee, den Schlüs­sel für den Pro­ben­raum und sei­ne Un­ter­la­gen in den vier­ten Stock. Früh­mor­gens hat er sich in Nau­gar­ten, knapp vor der meck­len­bur­gi­schen Gren­ze, ins Au­to ge­setzt, wirkt aber fit und kon­zen­triert. Zwei Wo­chen vor der Pre­mie­re steht im Pro­ben­haus Ber­lin Mit­te – das frei­en Thea­tern Räu­me ver­mie­tet – die ers­te Pro­be für DAS ENDE DER SED an.

Teil­neh­mer der Sit­zung sind ne­ben an­de­ren Erich Hone­cker, Egon Krenz und der Schrift­stel­ler Her­mann Kant, ver­kör­pert in wech­seln­den Rol­len von Mit­glie­dern des „thea­ter 89“-En­sem­bles. Auf der Büh­ne wer­den noch le­bens­gro­ße Pup­pen da­zu­kom­men. Die la­gern im Fun­dus, denn die Büh­ne hat das Stück 2012 schon ein­mal ge­spielt; die Le­se­fas­sung et­wa, die Schau­spie­ler Rein­hard Scheu­ne­mann aus der Ta­sche zieht, trägt vie­le neon­grü­ne Mar­kie­run­gen und Esels­oh­ren. Ei­gent­lich sit­ze der Text noch ziem­lich gut, er­zählt er.

Das Stück ha­ben sie wie­der auf den Spiel­plan ge­holt, weil gleich zwei Ju­bi­lä­en an­ste­hen – 30 Jah­re „thea­ter 89“ und 30 Jah­re Mau­er­fall – ab Frei­tag tourt das Thea­ter da­mit durch Bran­den­burg.

Der ganze Artikel der MOZ auf pressreader.com

DAS ENDE DER SED in Fürstenwalde/Spree

Hans-Joachim Frank, Angelika Perdelwitz

Jetzt geht unsere Tour zum Mauerfall los: DAS ENDE DER SED Am Freitag, 18. Oktober, sind wir zu Gast in der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Baptist, Fürstenwalde/Spree. Frischen Sie unvergessliche Erinnerungen auf, erleben Sie in Original-Genossen-Worten, was damals im ZK vorgegangen ist. Sie ahnen es: Es war unglaublich!

Mehr unter TERMINE … Wir freun uns auf Sie!

DAS ENDE DER SED | 2019 Tour

Zu unserer Tour 2019 DAS ENDE DER SED Die letzten Tage des Zentralkomitees der SED haben die Wiederaufnahmen begonnen – in alter und in neuer Besetzung. Wobei an diesem Probentag noch nicht alle Gesichter zu sehen waren …

Abschriften von Tonbandmitschnitten der letzten Sitzungen des SED-Zentralkomitees lassen an eine antike Tragödie denken, dokumentieren die letzten verzweifelten Rettungsversuche, erbitterte Wortgefechte und tumultartige Szenen vor dem Absturz der SED-Herrschaft im Herbst 1989.

Zugleich verdeutlichen sie, dass auch das Zentralkomitee den damaligen Frühling im Herbst erlebte. Nur, dass er für die meisten zu spät kam … Noch immer ist das Trauma nicht verarbeitet! Wir dürfen das Erinnern nicht vergessen. Lassen Sie sich diese Aufführung nicht entgehen. Mehr unter TERMINE

DIE DEUTSCHEN KLEINSTÄDTER | rbb Sendung

Hans-Joachim Frank dankt Ulf Kalkreuth für seinen rbb-Beitrag

Sonja Hilberger | Uta Wilde | Martin Schneider | Matthias Zahlbaum | Ronald Richter

Hier ist “Unterwegs mit fahrendem Volk” online zu sehen …

Der Regisseur und Künstlerische Leiter von theater 89, Hans-Joachim Frank, dankt dem Regisseur und Produzenten des rbb-Beitrags, Ulf Kalkreuth, über die diesjährige theater 89-Sommertour “Unterwegs mit fahrendem Volk” für seine Arbeit:

Lieber Ulf Kalkreuth!

Da haben Sie einen schönen Film gemacht.
Danke.
Man sieht das gelassen und erfreut.
Kommt so unaufwändig daher und ist es natürlich
nicht.
Souverän erzählt. Schön.
Und eine gute Idee zum rechten Zeitpunkt.
Dafür besonderen Dank.
Dank auch an den Kameramann.
Man hat sich immer gut gefühlt.
Die Bilder schaut man wirklich gern an.
Der lustige Tontyp hat super gearbeitet und für
gute Stimmung gesorgt.
Ein Spaziergang war es nicht.
Aber es hat Spass gemacht.
Ich hoffe Sie sind ebenfalls zufrieden.
Beste Grüße. Hans-Joachim Frank

Und dies antwortet Ulf Kalkreuth:

lieber hans-joachim frank,

vielen dank für die kritik, die mir wichtig ist und über die ich mich freue!

ich nehme ihren satz „kommt so unaufwändig daher und ist es natürlich nicht“ als lob. denn ich denke, das ist es ja auch, was sie mit ihrem großartigen theater bei den leuten wollen: es soll nicht angestrengt wirken, auch wenn es anstrengend ist. ich denke bei ihrer arbeit an den satz, „das einfache, das schwer zu machen ist“… (auch wenn er sich auf etwas anderes bezog). und wenn der film dies vermitteln konnte, dann freut mich das sehr.

dieser film war mir eine persönliche angelegenheit (weshalb ich beim rbb 3 jahre dafür gekämpft habe), weil ich das, was sie da mit ihren leuten seit 30 jahren machen, künstlerisch, politisch und sozial so existentiell wichtig finde! schön, dass es nun zum 30jährigen jubiläum geklappt hat und ich den film machen konnte.

ich bleibe ihrem „haus“ treu!

grüßen sie bitte alle! und sagen sie allen nochmals dank, dass wir sie stören und bei der arbeit so nah kommen durften!

ihr ulf kalkreuth