DIE HEIDEN VON KUMMEROW Teil 3
Drei lange und doch so kurze “Jahrende”, wie es der Kuhhirte Krischan ausdrücken würde, fanden letzten Sonnabend, am 14. September 2019, mit der Aufführung des dritten Teils DER HEIDEN VON KUMMEROW ihren poetischen Abschluss. Beglückt stellten wir am Ende fest, einem großen Stück Literatur beigewohnt zu haben, Literatur, die dem Vergessen durch wunderbare Spieler vor über 400 Zuschauern wieder entrissen worden war.
Um 10 Uhr hatte – diesmal in Angermünde – alles begonnen. Fertig waren die unzähligen Akteure aus Anwohnerinnen und Anwohnern von Biesenbrow und Umgebung sowie Schauspielern und Musikern von theater 89 erst, als der Vollmond über den Biesenbrower Wiesen bereits seinen Teil zum Lichtdesign des schwebeleichten Spektakels beigetragen hatte.
Die Beglückung, die uns am Ende berührte, galt eben auch dem Ensemble aus Laien und Profis. Wir erfassen erst durch Krischan Klammbüdel, gespielt von Peter Kloss, das ganze Ausmaß an Tragik und Schönheit des Ehm Welkschen Epos. So wie wir im ausgeglichenen Gegenpol Gottlieb Grambauers (Jan Kaminsky) das Menschliche auch im Pragmatischen erblicken dürfen. Und, klar, die Stimme des Erzählers, gelesen von Reinhard Scheunemann, ist uns nun nach Jahrenden endgültig zur Stimme Kummerows geworden! Dank allen Beteiligten, genannten wie in der Mehrzahl ungenannten – auf und hinter den Bühnen in der Landschaft der Kindheit! Wann wird es so etwas jemals wieder geben?