HEIDEN VON KUMMEROW 2019

DIE HEIDEN VON KUMMEROW, DAS EINZIGARTIGE DREIJAHRESPROJEKT DES THEATERS 89, FINDET AM 14. SEPTEMBER SEINEN FINALEN ABSCHLUSS. ERSTMALS STARTET ES IN ANGERMÜNDE.

theater 89
Donnergrollen über Randemünde

Die Heiden von Kummerow: Dorfbewohner und Profis vom Theater 89 proben in Biesenbrow für den 3. Teil des großen Freiluft-Spektakels. Im September werden die letzten acht Kapitel von Ehm Welks Roman aufgeführt.
DIE HEIDEN VON KUMMEROW: Dorfbewohner und Profis vom theater 89 proben in Biesenbrow für den 3. Teil des großen Freiluft-Spektakels. Im September werden die letzten acht Kapitel von Ehm Welks Roman aufgeführt.© Foto: Daniela Windolff

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Daniela Windolff/ 31.05.2019, Angermünde (MOZ) Wie eine gewaltige Weltstadt lag Randemünde vor den Kindern, die bisher nicht mehr von der Welt gesehen haben, als die Kuhwiesen im Bruch hinterm Dorf, den Mühlbach und den Kummerower Kirchturm. Jetzt lässt Ehm Welk, der geistige Vater der schelmischen Romanhelden, seine DIE HEIDEN VON KUMMEROW in die große weite Welt hinausmarschieren, 20 Kilometer zu Fuß in Holzpantinen, an den feindlichen Dorfbengelbanden der Welsowschen und Bietikowschen vorbei bis nach Angermünde, dem literarischen Randemünde, wo sie staunend die mächtige Marienkirche sehen.  Es ist das berühmte Kapitel “Die Völkerwanderung”, mit dem der dritte und letzte Teil des großen Theaterspektakels DIE HEIDEN VON KUMMEROW beginnt. Am 14. September findet das einzigartige Dreijahresprojekt des Theaters 89 unter der Regie von Hans-Joachim Frank seinen Abschluss. Das Theater führt den Roman in der Landschaft auf, an Originalschauplätzen, die Ehm Welk beschreibt und macht die poesievolle Sprache, die tiefsinnige wie humorige Handlung und die Hommage Ehm Welks an die Landschaft und die Menschen seiner Heimat mit allen Sinnen erlebbar. Eine Liebeserklärung des Theaters an Ehm Welk und die Uckermark. “Für das Publikum ist es auch deshalb eine neue Erfahrung, weil Film und Fernsehen Erzählungen oft verknappen und Spannung durch Action erzeugen. Die Sehgewohnheiten haben sich dem Tempo der Zeit angepasst”, sagt Regisseur Hans-Joachim Frank. “Die szenisch-gespielte Lesung des Romans, die kein Dichterwort auslässt, erfordert dagegen geduldiges Zuhören, sich einlassen und ermöglicht dadurch aber eine besonders tiefe, eindringliche Wirkung, ein tatsächliches Eintauchen in den Roman.”

Zwölf Stunden Theater

Als das theater 89 das ehrgeizige Projekt 2017 begann, war es ein Experiment, ein Wagnis, dessen Ausgang völlig ungewiss war. Zwölf Stunden Theater an einem Tag unter freiem Himmel ohne Bühne und Bühnentechnik, an wechselnden Schauplätzen mit Dutzenden Laiendarstellern aus dem Dorf und unzähligen logistischen und organisatorischen Herausforderungen. Und es wurde ein voller Erfolg. Mehr als 300 Zuschauer sahen den ersten Teil, der die ersten acht Kapitel des Romans erzählt. 2018 wurde der zweite Teil schon fast ein Selbstläufer, was das Publikumsinteresse betrifft. Die Inszenierung, die Geschichten, die Spielorte sind allerdings immer wieder neu. Nichts wiederholt sich. Jede Aufführung ist eine Premiere.

In diesem Jahr nun folgen die letzten Kapitel 16 bis 22, von der “Völkerwanderung” bis zur “Austreibung”.

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