Brecht im Garten am See
Jörg Huke, Reinhard Scheunemann vor der Vorstellung
Jörg Mihan, Bernd Spanier vor der Vorstellung
theater 89 hat zu Brecht und BUCKOWER ELEGIEN / FRÜHE GESÄNGE in den Garten am See geladen und viele, viele sind gekommen! Es war das berühmte brechtweigelhausbuckow, das am Ende des Jahrtausendsommers noch einmal alle Farbenpacht dieser Jahreszeit aufbot, die nur von einem Dichter mit Worten eingefangen werden kann vom Kaliber des “BB”.
Jörg Huke, Kristin Schulze, Bernd Spanier
Hans-Joachim Frank spricht Brechts DER RADWECHSEL
Hans-Joachim Frank las aus den BUCKOWER ELEGIEN als saftig im Leben stehender Brecht (“und ich … war alt am Morgen / und am Abend jung …”), Reinhard Scheunemann war per Einspielung mit Auszügen aus den Schriften von Jan Knopf über Brecht zu hören, die der dunklen Zeit hinter den Buckower Elegien ihre Kulisse schraffierten, dazu Christian Schaefer als junger Brecht mit Zigarre im Garten, von den Schergen des Dritten Reichs verfolgt …
… alles eingerahmt von Live-Musik und Gesängen von Kristin Schulze, Jörg Huke, Bernd Spanier und vom zupackenden Lichtdesign des Moritz Meyer.
Im zweiten Teil, bei dampfend sinnlichen FRÜHEN GESÄNGEN, wurde uns deutlich, dass der “arme BB”, der wenig ausgelassen hat, heute bei westöstlicher Vereinigung, womöglich wieder arbeitslos geworden wäre. Spätestens #MeToo hätte ihm zumindest Scherereien eingehandelt. “Nichts als ein Haufen Sinnlichkeit”, dichtete Brecht in der Dreigroschenoper über das weibliche Geschlecht. Vielleicht hatte sich er damit auch selbst gemeint. Den reichlich anwesenden Zuschauern und Zuhörern im Garten jedenfalls haben die drei Stunden heißen Programms bei fallenden spätabendlichen Temperaturen mächtig gefallen!
The Rathmines, Hans-Joachim Frank, Christian-Schaefer, Martin Schneider
Es spielten, sangen, rezitierten, klampften und schlugen den Rhythmus Kristin Schulze, Hans-Joachim Frank, Christian Schaefer, Martin Schneider und The Rathmines.