Sommertournee | RUSSISCHER ABEND in Treuenbrietzen

Vorbericht zur Treuenbrietzener Aufführung vom RUSSISCHEN ABEND

Schauspieler des Theater 89 laden beim Sommertheater zum Russischen Abend nach Treuenbrietzen.
Schauspieler des theater 89 laden beim Sommertheater zum Russischen Abend nach Treuenbrietzen. Quelle: AG Historische Stadtkerne, MAZ online, Potsdam-Mittelmark

Treuenbrietzen

Das in den zurückliegenden Jahren stets beliebte Sommertheater der Arbeitsgemeinschaft der 31 „Städte mit historischen Stadtkernen“ macht jetzt auch wieder Station in Treuenbrietzen. Besucher sind dort am Samstagabend zur Freiluftaufführung auf dem Ratshof zu Füßen des Wasserturms mitten in der Altstadt geladen.

 

Drei Einakter von Anton Tschechow

Diesmal können sich die Besucher auf einen „Russischen Abend“ freuen. Auf dem Programm stehen „Der Bär“, „Vom Schaden des Tabaks“ und „Der Heiratsantrag“ – drei Einakter von Anton Tschechow. Aufgeführt werden sie von den Akteuren des Theater 89. Die Schauspieler umRegisseur und Theaterleiter Hans-Joachim Frank begeisterten auch in den Vorjahren stets mit ihren Interpretationen der wechselnden Stücke.

Mit der Tour des Sommertheaters möchte die Arbeitsgemeinschaft in ihren Mitgliedsorten die Erfolge aus mehr als 25 Jahren Stadtsanierung sichtbar und erlebbar machen. „Denn noch nie waren die 31 Mitgliedsstädte in Gänze so schön“, heißt es in der Mitteilung der AG, deren Vorsitzender Treuenbrietzens Bürgermeister Michael Knape (parteilos) ist.

 

Stadtbild wird zur Bühne gemacht

Was liege da näher, als das eigene Stadtbild zur Bühne zu machen und eindrucksvoll in Szene zu setzen? Anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres heißt es diesen Sommer Bühne frei für einen Russischen Abend mit den Stücken von Anton Tschechow. Er wurde zu einem der meistgespielten Dramatiker. Seine Diagnosen als Arzt, Forscher, Weltreisender, Entwicklungshelfer und Schriftsteller gelten bis heute. Die drei komischen Einakter der Theatertournee in historischen Stadtkernen weisen ihn als Menschkenner und wirkungssicheren Theatermann aus.

Im Einakter „Der Bär“ geht es um die verwitwete Gutsbesitzerin Jeléna Popówa. Sie ist eine Frau in den besten Jahren, deren Schönheit noch nicht verblüht ist. Sie betont, das für sie Leben seit Nikolajewitschs Tod jeglichen Wert verloren hat. Sie habe sich deshalb geschworen, die Trauerkleidung bis zu ihrem Grabe nicht abzulegen und die Welt nicht mehr zu sehen. Es klingelt. Herein kommt ein Kerl, der sich als Artillerie-Leutnant a. D. vorstellt. Der verstorbene Gatte sei ihm 1200 Rubel schuldig geblieben, und diese Summe wolle er heute noch eintreiben.

 

Raucher warnt vor Tabak

Im zweiten Einakter „Vom Schaden des Tabaks“ steht Iwan Iwanowitsch Njuchin im Mittelpunkt. Mit seinem 30 Jahre alten Frack bekleidet, hält der betagte Mann im Auftrage seiner Ehefrau von der Bühne des städtischen Klubs herab einen Vortrag zum Schaden des Tabaks. Njuchin selbst ist Raucher, doch weil seine Frau das Thema des Vortrages wünscht, soll es so sein.

In dritten Einakter des erscheint im Gästezimmer des Gutsherren Tschubukow ein befreundeter Nachbar und Junggeselle. Er verrät sogleich, er wolle dessen 25-jähriger Tochter einen Heiratsantrag machen. Tschubukow ist spontan begeistert, schickt Natalja herein und lässt beide allein. Nach der Begrüßung beginnt Lomow seine Rede. Ehe er jedoch auf das eigentliche Ziel seiner Visite eingehen kann, kommt es zwischen den beiden zu einem Streit um ein Stück Land.

Von Thomas Wachs, MAZ online, Potsdam-Mittelmark