UPDATE: Hier eine Kritik aus der MOZ …
Am 20. Mai fand bei den Moving Poets Berlin die Premiere des szenisch musikalischen Gottfried-Benn-Abends SCHÖNER ABEND statt: Hans-Joachim Frank (Schauspieler), Jörg Huke (Posaune) und Hannes Zerbe (Piano) präsentierten Gedichte Gottfried Benns.
Bereits mit seinen Programmen zu Kurt Schwitters und Velimir Chlebnikow feierte diese Trio-Besetzung große Erfolge von St. Petersburg bis Los Angeles. Auch bei der Premiere SCHÖNER ABEND wollte man die drei nicht von der Bühne lassen.
Am 23. Mai um 19:00 Uhr steht das Programm in der Burg Beeskow, im Konzertsaal, auf dem Programm. Eintritt: 10,00 €*/ Schüler frei.
Hören Sie unten im Audio einen kurzen Live-Mittschnitt vom 20. Mai.
Das ganze Gottfried-Benn-Programm kann man als Podcast auf Kult.Radio hören: SCHÖNER ABEND mit Gottfried Benn.
Mehr zum Programm:
Es finden sich Texte aus Benns Gedichtbänden “Morgue und andere Gedichte” (1912), “Fleisch” (1922), “Ausgewählte Gedichte” (1911-1936), “Zweiundzwanzig Gedichte” (1936-1943) und “Statische Gedichte” (1948).
Gottfried Benn gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter der literarischen Moderne. Ein erstes Mal betrat er die literarische Szene als Expressionist mit seinen Morgue-Gedichten, die mit herkömmlichen poetischen Traditionen radikal brachen und in denen vor allem Eindrücke aus seiner Tätigkeit als Arzt starken Niederschlag fanden. Sektionen und Krebs- und Geburtsstationen werden scheinbar emotionslos beschrieben, und romantische Titel wie „Kleine Aster“ wecken Erwartungen, die dann krass enttäuscht werden. Nach dem oben genannten Gedichtband erschienen in der Folgezeit nur noch wenige mit äußerst geringer Auflage; während der Nazizeit unterlag Benn einem Schreibverbot.